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Gehörschutz

Gehörschutz published on 2 Kommentare zu Gehörschutz

Ohrstöpsel – brauche ich die?

Darüber hatte ich in der vergangenen Zeit wieder verstärkt nachgedacht. Die letzten Fahrten fanden teilweise bei starkem Wind statt, so dass die ohnehin vorhandenen Windgeräusche erheblich zunahmen.
Früher hatte ich schon mal Pfropfen ausprobiert. Und zwar die, die man zuerst zusammendrücken muss, um sie dann ins Ohr zu schieben. Danach dehnen sie sich wieder aus und verschließen den Gehörgang. Diese waren allerdings für mich auf die Dauer zu unangenehm.

Damit begab ich mich also auf die Suche nach Alternativen und fand recht schnell den Gehörschutz Motosafe von ALPINE. Die im Internet zu findenden Meinungen hierzu waren tendenziell positiv. Damit war die Entscheidung getroffen, es einmal mit diesen zu versuchen. Es handelt sich dabei um Stopfen, die aus einem silikonartigen Material pilzförmig hergestellt sind.

 

P1040021Der „Pilzhut“ ist geteilt, so dass sich zwei Lamellen ergeben. Diese haben zwei unterschiedlich große Durchmesser, damit die Sicherheit höher ist, einen rundum dichten Abschluss im Ohr zu erhalten. Die Größe entspricht in etwa der mittleren Größe der bei In-Ear-Kopfhörern mitgelieferten Stöpsel. Jedenfalls nutze ich diese bei meinen Kopfhörern. Die Gehörschutzstöpsel sind mir weder rausgerutscht noch haben sie unangenehm im Ohr gedrückt.
Der „Pilzstiel“ ist mit einem Loch versehen, in das die mitgelieferten Filter gesteckt werden. Von diesen gibt es zwei Stück, die unterschiedlich stark die Umgebungsgeräusche reduzieren. Der gelbe dämpft stärker als der grüne. Vom grünen Filter liegt, wie auch vom „Pilz“, ein Ersatzexemplar bei, falls denn mal einer verloren geht. Sämtliche Teile, incl. einer Einführhilfe, um die Ohrstöpsel ins Ohr zu schieben, werden in einer kleinen schaumstoffartigen Box verstaut. Diese wird mit einem Reißverschluss verschlossen. Am Griff des Reißverschlusses lässt sich mit einem kleinen Karabinerhaken ein mitgeliefertes Band befestigen, um sich die Box um den Hals zu hängen.

Die Testfahrten wurden unter folgenden Randbedingungen durchgeführt:

Motorräder    
– BWM R 1200 GS, BJ 2014, Originalwindschild
– YAMAHA FJR 1300 A, BJ 2003, Originalwindschild mit MRA X-creen  Universal-Aufsatz

Helm
Schuberth C3 mit Schuberth Kommunikationssystem (SRC)

Wetter
ca. 20 °C, zeitweise Regen, windig

Geschwindigkeit
max. 120 km/h

Auf beiden Motorrädern liegt der Helm mitten in den oder leicht oberhalb der Luftverwirbelungen, die durch die Windschilder entstehen. Bei der FJR werden diese durch den MRA X-creen-Aufsatz etwas reduziert. Die Anströmung des Helms erfolgt etwas gleichmäßiger als ohne Aufsatz.

Dadurch, dass der Helm in den Verwirbelungen liegt, werden die überwiegenden Geräusche hierdurch erzeugt. Diese verstärken sich durch vorausfahrende Fahrzeuge und durch Wind, wie er auf der Testfahrt vorhandenen war.

Zunächst fuhr ich die Stöpsel mit den grünen, als „lauteren“ Filtern. Sämtliche Umgebungsgeräusche wurden erwartungsgemäß deutlich reduziert. Die von mir als besonders unangenehm empfundenen Windgeräusche reduzierten sich auf ein sehr angenehmes Niveau. Die Reduzierung aller weiteren Geräusche war deutlich, jedoch nicht in so großem Maße, dass z. B. ein kurzer Wortwechsel, um z. B. nach dem Weg zu fragen, behindert worden wäre. Den Helm habe ich dazu nicht abgesetzt.

Die Ansagen des Navis waren ebenfalls deutlich zu verstehen, ohne dass ich die Lautstärke der Ansage wesentlich erhöhen musste. Damit sollte die Gegensprechanlage auch für andere Nutzungen wie, z.B. Telefonieren möglich sein.

Der Einsatz der gelben Filter reduzierte sämtliche Geräusche noch spürbar. Auch hier blieben Gespräche weiterhin möglich.

Die Ohrstöpsel lassen sich sehr leicht einsetzten. Man sollte sie allerdings nicht „bis zum Anschlag“ ins Ohr schieben, sondern nur so weit, bis man spürt, dass sie den Gehörgang verschließen. Die mitgelieferte Einführhilfe habe ich dafür nicht benötigt. Die Herausnahme klappte ebenfalls problemlos.

Störende Nebeneffekte, wie z. B. ein Wummern oder Pulsieren sind auf den Fahrten nicht aufgetreten.

Als besten Effekt empfand ich, dass ich, bezogen auf die Dauer der Tour, wesentlich entspannter gefahren bin als vorher. Die deutlich ruhigere Situation, die mir erst im direkten Vergleich mit/ohne Stöpsel bewusst wurde, fördert deutlich den Fahrspaß. Nicht, dass ich diesen vorher nicht gehabt hätte, durch die Stöpsel kam halt noch ein Quäntchen hinzu.

Um nun die am Anfang gestellt Frage „Ohrstöpsel – brauche ich die?“ zu beantworten: Nach den ersten Fahrten ein klares „Ja“!

Für mich stellen diese Stöpsel eine sehr gute Lösung dar. Das Gehör wird geschont und die Fahrqualität steigt.
Da jeder Mensch anders ist und es somit auch entsprechend viele Ohren gibt, kann ich nur empfehlen, sich auf die Suche nach dem passenden Gehörschutz zu machen. Es lohnt sich in jedem Fall!

Ich werde übrigens nicht von ALPINE gesponsert. Ich habe die Stöpsel zum regulären Preis von 24,95 € im Handel erworben.

2 Kommentare

Hallo, ich empfinde das Fahren mit Ohrstöpseln auch sehr angenehm. Ich habe die Silikonohrstöpsel aus dem Hause „wellnoise“ . Diese gibt es in verschiedenen Farben in der Apotheke (woanders habe ich sie noch nicht gesehen). Im 8er-Set kostet die Packung ca. 5€. Vorher fuhr ich mit Schaumstoffstöpseln, die aber auf Dauer bei mir die Haut reizten und nicht im Ohr blieben. Gruß Michi

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